Der Traum vieler Segler ist ein Start bei der größten Offshore Regatta der Welt, dem Rolex Fastnet Race. Alleine schon einen Startplatz zu ergattern, ist eine echte Herausforderung, sind diese Plätze doch schon nach wenigen Minuten vergeben.
Das Team von Atlantix Express hat es geschafft und berichtet vom Rennen 2021:
Beim diesjährigen Rolex Fastnet Race waren mehr als 450 Yachten aus über 24 Nationen gemeldet. Am Start waren wegen den vorhergesagten sehr anspruchsvollen Wetterbedingungen noch 337 Schiffe, welche die bevorstehenden Strapazen auf sich nahmen.
Wegen coronabedingten Lieferschwierigkeiten konnte die für das umfangreiche Yacht-Refit beauftragte Werft unsere „Atlantix“ nicht termingerecht fertig stellen. So war bis kurz vor der Abfahrt zum Start nach Cowes/Isle of Wight kein Testschlag, geschweige denn ein Training mit der Crew möglich.
Dennoch verlief die Anfahrt von Cherbourg nach Cowes bei sehr gutem Wind und bester Stimmung der Mannschaft problemlos und mit einem Topspeed von bis zu 17,4 kn auch sehr schnell.
Schäden am Boot sorgen für ein jähes Ende
Der Start am Sonntag, dem 08.08.21, gestaltete sich mit extremen Böen von bis zu 62 kn Wind mehr als herausfordernd und es kam schon hier zu ersten Schäden und Kollissionen im Starterfeld.
Besonders die Seegangsbedingungen am Ausgang des Solents waren mit starkem Wind gegen Strom sehr chaotisch und nicht ungefährlich.
Diese brutalen Verhältnisse forderten leider auch bei uns ihren Tribut. Mit Schäden an Segeln und anderen technischen Problemen, war im Sinne einer guten Seemannschaft die Aufgabe der Regatta die einzig sinn-volle Entscheidung.
So wie uns erging es leider noch vielen anderen Schiffen, die z.T. mit Mastbrüchen erheblich schlimmere Schäden zu verzeichnen hatten. Die bekannte Profiseglerin Samantha Davies hat in einem Interview erklärt, daß sie sehr froh war, die erste Stunde nach dem Start heil überstanden zu haben.
Nach dem Abbruch der Regatta blieb uns leider nichts anderes übrig, als mit kleiner Segelgarderobe die Rückfahrt nach Cherbourg anzutreten. Trotz unserer anfänglichen Enttäuschung hellte sich die Stimmung sehr schnell wieder auf und wir planten mit großer Euphorie die nächsten Regatten und Trainings.
Mittlerweile sind alle Schäden an der „Atlantix“ beseitigt und wir konnten schon wieder einige sehr erfolgreiche Trainings mit zum Teil neuen Crewmitgliedern durchführen. Voller Vorfreude blicken wir in die nächstjährige Regattasaison, denn unser Start bei der „Myth of Malhem“ ist schon beschlossenen Sache.
Unser Dank gilt der großzügigen Unterstützung durch die Fa. Simpert Reiter, welche mit ihren travellunch Gerichten solche Einsätze überhaupt erst möglich machen. Auf einem Regattaschiff ist herkömmliches Kochen schlicht nicht möglich, und so kamen wir nach vielfältigen Versuchen mit wenig wohlschmeckendem Essen zu dem Schluss, dass travellunch einfach nicht zu toppen ist.
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Text & Fotos: Rolo Wild & Team (Atlantix Express)